Der Finanz- und Versicherungsmakler MLP muss seine Kundenbetreuer in der zweiten Jahreshälfte zu Höchstleistungen antreiben, um die selbst gesteckten Geschäftsziele noch zu erreichen. „Aus gegenwärtiger Sicht wird das zweite Quartal wegen des schwierigen Marktumfelds unter unseren Erwartungen bleiben“, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Investorenpräsentation. Vor allem in den Sparten Altersvorsorge und Krankenversicherungen spüre MLP das schwierige Umfeld, ergänzte ein Sprecher. Die Gewinnprognose für dieses Jahr bekräftigte MLP in den Unterlagen für die routinemäßigen Investorengespräche in den USA, Österreich und der Schweiz in dieser Woche.

Um das Jahresziel zu erreichen, sei der Geschäftserfolg in der zweiten Jahreshälfte „entscheidend“, in der MLP gewöhnlich das Gros der Geschäfte und der Gewinne hereinholt. In der Versicherungsbranche ist das zweite Halbjahr gewöhnlich geschäftsträchtiger als die erste Jahreshälfte. Denn viele Kunden stellen vor Jahresende ihre Versicherungspolicen und Finanzierungsverträge auf den Prüfstand und schließen gegebenenfalls neue Policen ab, wofür MLP Provisionen kassiert.

Nach einem Endspurt im vergangenen Jahr hatte MLP zu Beginn dieses Jahres einen schwachen Start erwischt – Erlöse und Gewinn sanken. Als einen Grund führte der Makler die branchenweite Umstellung auf geschlechterneutrale Tarife an. Die Gewinnprognose fiel zurückhaltend aus: In diesem und in den kommenden zwei Jahren will der Makler jeweils einen Gewinn vor Steuern und Zinsen zwischen 65 und 78 Millionen Euro erreichen. 2012 waren operativ 74 Millionen Euro verdient worden – davon kamen knapp 60 Millionen Euro im dritten und vierten Quartal herein. 2013 sei wegen anstehender Investitionen in IT, Marketing und Mitarbeitergewinnung lediglich mit einem operativen Gewinn „am unteren Ende“ der prognostizierten Spanne zu rechnen, bekräftigte MLP in der Investorenpräsentation. Nach dem schwachen Auftaktquartal 2013 hat der vor allem auf die Beratung zahlungskräftiger Akademiker spezialisierte Vermittler erst einen operativen Gewinn von vier Millionen Euro in der Tasche.