nglisch, Französisch oder Deutsch? Der Luxemburger Michel Liès beherrscht viele Sprachen – und passt damit gut zur multilingualen Schweiz. Auf Französisch könne man aber schlecht über Versicherungen sprechen, findet er. Also beantwortet er die Fragen auf Deutsch. 
Herr Liès, die US-Notenbank hat die lang erwartete Zinswende eingeleitet. Ist das eine gute oder schlechte Nachricht für die Branche, schließlich sind jetzt Ihre milliardenschweren Anleihebestände weniger wert?
Das ist eine gute Nachricht. Denn durch die Nullzinspolitik der Notenbanken sind allein den Sparern in den USA im Zeitraum zwischen 2008 und 2013 470 Milliarden Dollar an Zinseinnahmen entgangen. Die Geldpolitik hat damit einen Transfer von Sparern hin zu Kreditnehmern vorgenommen. Es ist gut, wenn diese schleichende Enteignung nun bald ein Ende hat und Vorsorgesparen wieder attraktiver wird. Für die Versicherer hatten die tiefen Zinsen allerhöchstens einen disziplinierenden Effekt. Denn die Gewinne müssen in diesem Umfeld vor allem durch die richtige Auswahl der Risiken erwirtschaftet werden und kommen nicht vom Kapitalmarkt.

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