Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück will seine Aktionäre für das laufende Jahr mit einer deutlich steigenden Dividende belohnen. Das Unternehmen habe mehr Eigenkapital, als es derzeit brauche, und wolle es auf diese Weise „vorsichtig zurückführen“, sagte Vorstandschef Ulrich Wallin der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. „Deshalb könnte die nächste Ausschüttung 40 Prozent des Gewinns übersteigen, aber nicht wesentlich“, erklärte er. Die Dividende werde deutlich höher ausfallen als die in diesem Jahr ausgeschütteten 2,10 Euro je Aktie. „Und sicher ist auch, dass unser Großaktionär, die Talanx AG, mit einer Dividende von zum Beispiel 2,60 Euro nicht zufrieden wäre.“

Talanx hatte bei seinem Börsengang im Herbst Anleger auch mit der Aussicht auf eine höhere Ausschüttung der Tochterfirma Hannover Rück gelockt. Der Rückversicherer hatte angedeutet, diesmal bei der Ausschüttung über den Korridor von 35 bis 40 Prozent des Gewinns hinauszugehen. Hannover Rück peilt für 2012 nach früheren Angaben ein Konzernergebnis von mehr als 800 Millionen Euro an.

Der Wirbelsturm „Sandy“, der im Herbst über den Nordosten der USA hinweggefegt war, hat die Pläne der Hannover Rück nicht durcheinandergebracht. Sandy sei zwar der größte Einzelschaden in diesem Jahr. „Aber auch er passt noch gut ins Großschadenbudget von insgesamt 560 Millionen Euro für 2012“, sagte Wallin.

Die Schäden aus Naturkatastrophen hielten sich 2012 in Grenzen. „Für Hannover Rück ist das Jahr bislang sehr erfreulich verlaufen. Wir verzeichnen ein kräftiges Prämienwachstum und eine verbesserte Profitabilität“, sagte der Vorstandschef. Bei den Kapitalanlagen komme Hannover Rück derzeit der Verkauf von Wertpapieren mit höheren Zinsen zugute, deren Kurse gestiegen seien. „Aber auch dieser Effekt wird irgendwann auslaufen“, sagte Wallin. Dennoch bekräftigte er die Erwartung eines Gewinns von mindestens 800 Millionen Euro auch für 2013.