Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re will seine Aktionäre an den guten Ergebnissen des Jahres 2012 beteiligen und überschüssiges Kapital reduzieren. Über die Form gebe es noch keine Entscheidung, sagte Finanzchef George Quinn in einer Telefonkonferenz. “Aber der Vorstand präferiert eine Sonderdividende”, sagte er. Sie würde dann 2013 gezahlt. Swiss Re hatte Ende September ein Eigenkapital von 33,5 Mrd. Dollar.

Damit liegt der Buchwert pro Aktie bei 88,79 Franken (73,64 Euro). Obwohl die Aktie nach Bekanntgabe der guten Zahlen um 1,75 Prozent auf 67,20 Franken zulegte, wird das Papier immer noch weit unter Buchwert gehandelt.

 

Zur Belastung durch den Wirbelsturm “Sandy” wollte Quinn nichts sagen. Swiss Re hat wie die anderen Rückversicherer noch keine eigenen belastbaren Zahlen, die Schätzungen der Katastrophenmodellierungsfirmen schwanken zwischen 8 Mrd. Dollar und 30 Mrd. Dollar (23,5 Mrd. Euro) Versicherungsschäden. “Bei der Bandbreite wäre eine Schätzung für unsere Belastung sinnlos”, sagte Quinn. Sobald es verlässliche Werte gebe, werde Swiss Re sie veröffentlichen.

Rivale Munich Re hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die Belastung rund 500 Mio. Euro betragen könnte, wenn sich die Schätzungen der Modellierungsfirmen bestätigen.

Swiss Re verdiente im dritten Quartal 2,18 Mrd. Dollar, 62 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit lag der Gewinn deutlich über den Erwartungen von Analysten. Zum Ergebnis trugen geringere Katastrophenschäden und ein Sondergewinn von 626 Mio. Dollar aus dem Verkauf eines Geschäftsteils in den USA bei. Dort hatte Swiss Re die Abwicklungseinheit für Lebensversicherungen, die sogenannte Admin Re, abgegeben.

 

Die Prämieneinnahmen stiegen im Quartal um 11 Prozent auf 6,6 Mrd. Dollar. Mit den Kapitalanlagen erzielte das Unternehmen einen Ertrag von 1 Mrd. Dollar, die Anlagerendite betrug 4,5 Prozent.

Quartalszahlen für Rückversicherer haben weniger Aussagekraft als in anderen Branchen. Die Großhändler des Risikoschutzes decken Versicherer gegen Großschäden und besondere Belastungen über längere Zeiträume ab.