Die massiven Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben die Münchener Rück im dritten Quartal 2011 viel stärker belastet als gedacht. Der Überschuss sei um gut 62 Prozent auf 286 Mio. Euro gefallen, teilte der weltgrößte Rückversicherer mit. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 525 Mio. Euro gerechnet.

 

Mit dem Ergebnis im dritten Quartal hat sich die Münchener Rück aus der Verlustzone gekämpft. So stand nach den ersten neun Monaten unter dem Strich ein Gewinn von 75 Mio. Euro – 96 Prozent weniger als im Vorjahr. Extrem hohe Belastungen aus Naturkatastrophen hatten die Münchener Rück zu Jahresbeginn tief in die roten Zahlen gedrückt. Vor allem die verheerenden Erdbeben in Japan und Neuseeland sowie die Überschwemmungen im australischen Brisbane hatten der ganzen Branche zugesetzt. Die Münchener Rück kosteten große Naturkatastrophen von Januar bis September 3,6 Mrd. Euro.
Das dritte Quartal verlief in dieser Hinsicht vergleichsweise ruhig. Hurrikan “Irene” belastete die Münchener Rück mit 195 Mio. Euro – bei versicherten Schäden von insgesamt etwa 7 Mrd. Dollar. “Irene” hatte Ende August – als erster Hurrikan seit drei Jahren – die zentrale US-Ostküste getroffen. Die schlimmsten Befürchtungen trafen allerdings nicht ein, vor allem die Metropole New York kam halbwegs glimpflich davon. Die Überschwemmungen in Kopenhagen im Juli schlugen zudem mit rund 50 Mio. Euro zu Buche.
Für das laufende vierte Quartal rechnet das Management ebenfalls mit einem Gewinn, so dass auch im Gesamtjahr schwarze Zahlen in der Bilanz stehen sollten. Konkrete Zahlen werden aber nicht mehr genannt, nachdem die ursprüngliche Prognose nach dem Japan-Beben aufgegeben werden musste. Um die Aktionäre bei der Stange zu halten, soll trotz viel schlechterer Zahlen die Dividende für 2011 stabil bei 6,25 Euro je Aktie gehalten werden.