Die Deutsche Bank denkt daran, ihre britische Tochtergesellschaft Abbey Life abzustoßen, sagen mit dem Vorgang vertraute Personen. Eine Entscheidung über den möglichen Verkauf, der der Bank bis zu drei Milliarden Pfund einbringen könne, ist den Angaben zufolge noch nicht gefallen. Anke Hallmann, eine Sprecherin derDeutschen Bank, wollte sich zu der Meldung nicht äußern.

Die Deutsche Bank warte auf eine Entscheidung der Europäischen Zentralbank darüber, wieviel Kapital Geldhäuser als Absicherung gegen Risiken ihrer Versicherungssparten vorhalten müssen, sagte eine der informierten Personen.

Die in London ansässige Phoenix Group Holdings Plc könnte am Erwerb von Abbey Life interessiert sein, wenn sie zum Verkauf stehe, sagte eine informierte Person. Eine Sprecherin von Phoenix reagierte nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme.

Die Deutsche Bank will das Vermögensverwaltungsgeschäft, dem Abbey Life im Konzern zugeordnet ist, als Gegengewicht zu ihrer größten Sparte, der Investmentbank, aufwerten. Co- Konzernchef John Cryan will am 29. Oktober detaillierte Ergebnisse der Strategieüberprüfung der Bank vorstellen.

Die Deutsche Bank erwarb Abbey Life 2007 für 977 Mio. Pfund von einer Vorgängerin der Lloyds Banking Group Plc. Der Versicherer schützt Pensionsfonds vor dem Risiko, dass ihre Mitglieder länger als erwartet leben. Abbey Life versicherte im Februar Pensionsverpflichtungen des Versorgers Scottish Power.

2012, nach der Berufung von Michele Faissola an die Spitze des Geschäftsbereichs Asset and Wealth Management, gliederte die Deutsche Bank Abbey Life aus ihrer Investmentbank aus. AWM ist der einzige der vier operativen Geschäftsbereiche des Konzerns, der seine 2012 abgegebenen Gewinnprognosen nicht kassieren musste.