Der Versicherungskonzern Talanx kommt nach den großen Hagelstürmen im Sommer glimpflich davon. Das Tief „Andreas“, das tischtennisballgroße Hagelkörner über der Region um Stuttgart und über Teilen Niedersachsens hatte niederprasseln lassen, habe bei Talanx und der Tochter Hannover Rück Schäden von 130 Millionen Euro vor Steuern verursacht, teilte der Versicherer am Donnerstag in Hannover mit. Beim weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück allein sind es 64 Millionen Euro. Insgesamt dürften sich die versicherten Schäden allerdings auf mindestens 2,5 Milliarden Euro belaufen, teilte der im MDax notierte Konzern mit. Der Branchenverband GDV hatte das Schadenvolumen der Hagelschläge im Juli nach einer Umfrage in der Branche sogar auf 2,7 Milliarden Euro beziffert. Gemessen an seinem Marktanteil sei Hannover Rück damit „eher unterproportional“ betroffen als viele Konkurrenten – gleiches gilt für Talanx.

Für die Branche ist es der zweite große Naturkatastrophen-Schaden in Deutschland in diesem Jahr. Das Hochwasser im Osten und Süden des Landes kostet sie 1,8 Milliarden Euro, bei Talanx blieben davon nach früheren Angaben 232 Millionen Euro hängen. Doch auch der Hagel dürfte noch in das Budget passen, das der Industrieversicherer für Großschäden eingeplant hat. Dort waren für das zweite Halbjahr noch 400 Millionen Euro Luft, und die Hurrikan-Saison in den USA, vor der die Rückversicherer jedes Jahr zittern, ist bislang glimpflich verlaufen.