Es hat eindeutig Vorteile, Sohn des reichsten Mannes Asiens zu sein. Zumindest, wenn dieser so bereitwillig Milliarden springen lässt, um dem Spross beim Aufbau eines Firmenimperiums zu helfen. Er werde seinen Sohn Richard mit einer Summe unterstützen, die “ein Mehrfaches dessen sein wird, was sein Geschäft bisher wert ist”, versprach der Tycoon Li Ka-shing aus Hongkong im Mai.
Hintergrund ist die damals bekannt gegebene Nachfolgeplanung des 84-Jährigen, nach der Richards älterer Bruder Victor die beiden riesigen Konglomerate in Lis Besitz, Cheung Kong Holdings und Hutchison Whampoa, übernehmen soll. Als “Trostpreis” bekommt Richard Li finanzielle Unterstützung für seine unternehmerischen Pläne. Und die sind groß: Ende vergangener Woche kehrte der Investor nach fünf Jahren Abwesenheit ins Versicherungsgeschäft zurück. Der 45-Jährige, der nach dem Ende seiner Beziehung zur chinesischen Sängerin Isabella Leong als einer der begehrtesten Junggesellen Asiens gilt, sicherte sich über seine Beteiligungsgesellschaft Pacific Century Group für 1,6 Mrd. Euro in bar den Zuschlag für die Assekuranztöchter der niederländischen ING in Hongkong, Macau und Thailand. Und das soll nur ein Anfang sein im vielversprechenden asiatischen Markt. “Wir sind zuversichtlich, dass wir einen starken regionalen Versicherungschampion aufbauen können”, so Li.