Versicherungen mit einem Volumen von 1,9 Milliarden Franken (2,6 Milliarden Euro) gingen an die Frankfurter Leben Gruppe, wieBaloise am Donnerstag mitteilte. Dabei handelt es sich um eine Abwicklungsgesellschaft, die Policen von Lebensversicherern betreut, die ihr Neugeschäft eingestellt haben. Die Frankfurter Leben führe das Geschäft fort und unterbreite den rund 100 Mitarbeitern ein Überleitungsangebot.

Die Frankfurter Leben wurde von der Frankfurter BHF-Bank und ihrem chinesischen Anteilseigner Fosun gegründet, die in Deutschland bei der Abwicklung von Lebensversicherungsbeständen zusammenarbeiten. Ein von beiden Häusern aufgelegter Fonds hat die Frankfurter Leben gegründet, der die Bestände von Lebensversicherern aufkaufen will, die kein Neugeschäft mehr machen. Die 120.000 Verträge der Basler Leben AG, die deutsche Tochter des Baloise-Konzerns, sind der erste Kauf. Weitere Zukäufe seien geplant.

Baloise betreibt sein Neugeschäft in Deutschland seit 2012 nur noch über die Basler Lebensversicherung (ehemals Deutscher Ring). Ein Baloise-Sprecher und ein Vertreter von Fosun bestätigten die Eigentumsverhältnisse bei Frankfurter Leben. Die BHF-Muttergesellschaft BHF Kleinwort Benson und Fosun befinden sich seit Monaten im Streit.

Traditionelle Lebensversicherungen gehörten nicht mehr zum Zielgeschäft der Baloise in Deutschland, stattdessen setzt der Konzern unter anderem auf Fondsprodukte. Diese haben den Vorteil, dass sie weniger Kapital binden. Die Baloise Group sitzt im schweizerischen Basel und hat etwa 8800 Mitarbeiter.

Die Gruppe positioniert sich als Versicherer mit intelligenter Prävention, der „Sicherheitswelt“. Das Vertriebsnetz umfasst die eigene Verkaufsorganisation, Makler und weitere Partner. Das Geschäft mit innovativen Vorsorgeprodukten für Privatkunden in ganz Europa betreibe die Baloise mit ihrem Kompetenzzentrum in Luxemburg.