Der Präsident des Verwaltungsrats der ZurichVersicherung, Tom de Swaan, distanziert sich von der Kritik seines Vorgängers, Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Der hatte dem Schweizer Versicherer kurz nach seinem Rücktritt von seinem Posten im vergangenen Herbst strukturelle und operative Defizite bescheinigt. „Die Fakten widerlegen ihn“, betonte de Swaan im Interview mit dem Handelsblatt(Montagsausgabe).

Ackermann war Ende August 2013 nach gerade einmal anderthalb Jahren als Präsident des Verwaltungsrats der Zurich zurückgetreten. Vier Tage zuvor hatte sich der Finanzchef des Konzerns in seinem Privathaus erhängt. Ackermann brachte sich selbst mit der Tragödie in Verbindung. „Ich habe Grund zur Annahme, dass die Familie meint, ich solle meinen Teil der Verantwortung tragen, ungeachtet dessen, wie unbegründet dies objektiv betrachtet auch sein mag“, ließ er zusammen mit seiner Rücktrittserklärung mitteilen.

Später kritisierte er die magere Performance des Konzerns: Die Zurich habe „strategisch und operativ beträchtlichen Handlungsbedarf“. Der neue Verwaltungsratspräsident de Swaan wies im Interview daraufhin, dass der Markt die neue Strategie des Konzerns sehr gut aufgenommen habe. „Die Umsetzung läuft nach Plan.“ Die Äußerungen Ackermanns ließen ihn kalt. „Es ist immer besser, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren und die Fakten für sich sprechen zu lassen.” De Swaan betonte, dass er sich nicht im Büro einschließe, sondern „lieber direkt auf die Leute“ zugehe. „Vielleicht empfinden das einige als Veränderung.“