Check24 vermittelt über das gleichnamige Portal Verträge für Versicherer, Banken, Energie-, Reise- und Telekommunikationsanbieter und lebt von Provisionen. Die Vermittlung von Versicherungen, in erster Linie Kfz-Policen, ist das wichtigste Geschäftsfeld. Nach Marktschätzungen bekommt das Portal pro Police zwischen 60 und 120 Euro. Das Unternehmen selbst macht dazu keine Angaben.
Mit 2011 mehr als 500.000 vermittelten Kfz-Policen ist Check24 einigen Versicherern zu mächtig geworden. Marktführer HUK-Coburg hat mit HDI und WGV 2011 den Onlinevermittler Transparo ins Leben gerufen. Weitere Portale steigen in den Markt ein, zuletzt das auf Energie spezialisierte Verivox – das allerdings auf die Technik von Transparo zurückgreift.
 
Darauf muss Check24 nun reagieren. “Wir werden im laufenden Geschäftsjahr unseren Werbeetat um 50 Prozent erhöhen”, sagte Vorstandschef Henrich Blase am Mittwoch in München. Es soll es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag handeln. “Wir setzen vor allem auf TV-Werbung.” Dabei will sich das Portal als Marke neu positionieren.
Das Geschäftsjahr läuft bei Check24 von April bis März. 2011/12 hatte das Portal einen Umsatz von 115 Mio. Euro erwirtschaftet, Angaben zum Gewinn macht es nicht. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Internetvermittler, über alle Bereiche hinweg 1,5 bis 1,8 Millionen Verträge zu vermitteln. “Das würde einem Wachstum von 50 Prozent entsprechen”, sagte Blase. Eine Prognose zum Kfz-Policengeschäft in der diesjährigen Wechselsaison wollte er nicht abgeben. “Wir gehen davon aus, dass wir weiter wachsen”, sagte er. Der Markt sei weiterhin stark umkämpft. Über Jahre sind die Prämien für Autopolicen gesunken. Die Versicherer haben darauf reagiert, indem sie die Produkte noch intransparenter gemacht haben, sagte er.
 
Gerade in den letzten Monaten eines Jahres kämen die Versicherer in kurzen Abständen mit neuen Tarifen auf den Markt, manche reagierten sogar tagesaktuell. Nach Einschätzung des Onlinevermittlers ist die Talsohle beim Preisverfall für Kfz-Versicherungen durchschritten.
Ob die von den Versicherern – wie schön öfters – ausgerufene Trendwende tatsächlich dieses Jahr kommt und die Preise auf breiter Front steigen, sei noch nicht ausgemacht. Auch in der Vergangenheit seien manche Anbieter erst spät im Jahr mit sinkenden Preisen auf den Markt gekommen. “Wir sind noch bei den Schlachtrufen”, sagte Blase.