Die Ratingagentur Fitch beurteilt die Finanzkraft der beiden weltgrößten Rückversicherer optimistischer als bisher. Das Finanzstärke-Rating der Münchener Rück wurde in der Nacht zum Mittwoch auf „AA“ von „AA+“ angehoben, wie Fitch mitteilte. Das ist die drittbeste Bonitätsnote auf der Skala. Eine Stufe dahinter liegt weiterhin Swiss Re, deren Finanzkraft nun mit „AA-“ statt mit „A+“ bewertet wird. Beide gehörten zu einer kleinen Gruppe von Rückversicherern, die sich aufgrund ihrer Größe, Risikoverteilung und Finanzkraft das qualitativ beste Geschäft auf dem Markt aussuchen könnten. „Damit dürften sie dem Preisabrieb am besten widerstehen können, der aus den verschiedensten Bereichen der Rückversicherung gemeldet wird“, schrieben die Experten von Fitch.

Das langfristige Ausfallrating für beide Rückversicherer liegt künftig jeweils eine Note unterhalb des Finanzstärke-Ratings. Das liegt nach Angaben der Ratingagentur daran, dass die Kunden in den meisten Ländern im Fall einer Pleite vorrangig bedient würden.

Hannover Rück, die Nummer drei auf dem globalen Markt, muss künftig mit einem etwas schlechteren Ausfallrating leben. Fitch stuft sie nun mit „A+“ statt mit „AA-“ ein. Das Finanzstärke-Rating bleibt bei „AA-“. Die niedrigen Zinsen und der verschärfte Wettbewerb vor allem im Sach-Geschäft seien eine Herausforderung für die Rückversicherungsbranche insgesamt. Das breit gestreute Geschäft und die vorsichtige Zeichnungspolitik machten Hannover Rück aber recht widerstandsfähig, auch wenn der Preisverfall weitergehe.

Eine Hochstufung sei für alle drei Rückversicherer in nächster Zeit unwahrscheinlich, erklärte Fitch.