Fehlleistungen von Managern der Krisenbank IKBwährend der Finanzkrise kosten deren Versicherer Allianz 1,85 Millionen Euro. In einem am Montag bekanntgewordenen Vergleich einigten sich die knapp der Pleite entgangene Mittelstandsbank und der Versicherungsriese aus München auf diese Zahlung.

Ein Sonderprüfer legte dem damaligen Vorstandschef Stefan Ortseifen und zwei seiner Vorstandskollegen eine irreführende Pflichtmitteilung zur Last, in der das Institut seine finanzielle Lage beschönigt habe. DieIKB war als erste deutsche Bank in den Strudel der Finanzkrise geraten, weil sie sich mit Investments in den USA verzockt hatte. Sie musste von ihrem Hauptaktionär, der Staatsbank KfW, mit neun Milliarden Euro vor dem Aus gerettet werden.

Mit Verweis auf die Pflichtmitteilung hatten Anleger die Bank verklagt, weil sie wegen der Angaben dort Aktien gekauft hätten. Zwischenzeitlich drohten der IKB nach eigenen Angaben Schadenersatzforderungen von 14,6 Millionen Euro. Am Ende blieb sie auf 1,85 Millionen sitzen, die sie von den Ex-Managern zurückforderte.

Die Düsseldorfer Bank hatte für ihre Vorstände eine Haftpflichtversicherung bei der Allianz abgeschlossen. Zwei weitere Vorstände hatten Glück: Sie waren in der fraglichen Zeit im Juli 2007 im Urlaub. Eine weitergehende Schuld der Manager sah der Sonderprüfer nicht. „Vereinzelte Pflichtverletzungen“ seien nicht ursächlich für die existenzbedrohende Krise des Instituts gewesen.

Ortseifen war 2010 wegen Marktmanipulation zu einer Geld- und Bewährungsstrafe verurteilt worden. Seine Altersbezüge hatte die IKB drastisch gekürzt – von 33.000 auf 7.700 Euro pro Monat. In einem weiteren Vergleich habe sich Ortseifen verpflichtet, 425.000 Euro an die IKB zu zahlen, hieß es in der Einladung zur Hauptversammlung am 27. August. Sie hatte ursprünglich mehr als 900.000 Euro von ihm gefordert. Für das Geld hatte Ortseifen auf Kosten der Bank sein Haus renovieren lassen.

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Die Zustimmung zu den Vergleichen steht auch auf der Tagesordnung der Hauptversammlung. Heute gehört die IKB dem Finanzinvestor Lone Star. Mehrere Anläufe, das deutlich geschrumpfte Institut nach der Sanierung zu verkaufen, waren fehlgeschlagen.