Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht hat eine Sonderprüfung gegen den Versicherungskonzern Ergo eingeleitet. Wie eine Sprecherin der Behörde dem Handelsblatt auf Anfrage bestätigte, fordert die Bafin von der Ergo die Aufklärung der Themen, die seit Wochen die Schlagzeilen bestimmen. „Die Bafin steht zu den aktuellen Themen der Medienberichterstattung über Ergo mit dem Unternehmen in engem und regelmäßigen Kontakt“, sagte die Sprecherin. „Die Bafin lässt sich ausführlich berichten und prüft die Dinge gegebenenfalls auch vor Ort.“ Trotz der Probleme hält der Mutterkonzern Munich Re an seinem umstrittenen Erstversicherer fest. Der Vorstandschef von Munich Re, Nikolaus von Bomhard, wies nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Forderungen von Analysten zurück, der Rückversicherer solle sich von Ergo trennen. Bei einem Frühstück in Johannesburg sagte er der Zeitung zufolge: „Wir lösen die Probleme dort, wo sie entstanden sind.“ Einzelne Vorfälle im Hause Ergo seien unakzeptabel und würden gründlich aufgearbeitet. Die Analysten von JP Morgan hatten dagegen zuletzt in einem Bericht geschrieben, die Berichterstattung über Ergo habe das Potenzial, eine strategische Kehrtwende innerhalb des Rückversicherers auszulösen. Der Aktienmarkt werde positiv reagieren, wenn sich Munich Re zu einem Verkauf der Ergo entschlösse. Denn bei Ergo sei das knapp Kapital der Gruppe nicht optimal eingesetzt. Das entspricht bisher jedoch nicht der Strategie des Managements.