„Natürlich haben sie der Branche geschadet“, sagte Vorstandschef Reinhold Schulte in Dortmund auf der Bilanz-Pressekonferenz des Versicherers mit Blick auf Ergo. Im Branchenverband GDV wolle er sich auf der nächsten Sitzung des Präsidiums dafür einsetzen, dass der GDV sich „ganz deutlich“ distanziert. „Ich werde das ansprechen“, versprach Schulte.

Sein Wort hat innerhalb der Branche Gewicht, denn Schulte leitet auch den Verband der privaten Krankenversicherung (PKV). Bei Signal Iduna seien ähnliche Vorgänge wie die Sex-Party von Vermittlern mit mindestens 20 Prostituierten überhaupt nicht, nicht einmal annähernd denkbar, sagte Schulte weiter. Ihn ärgerten diese Dinge, weil alle in der Versicherungsbranche da reingezogen würden. „So was habe ich in 39 Berufsjahren noch nicht erlebt“, sagte Schulte. „Egal mit welchem Politiker ich derzeit spreche, die erste Frage lautet immer: Ist so etwas auch anderswo denkbar?“

Was bei der zur Ergo gehörenden Vertriebsorganisation Hamburg-Mannheimer International (HMI) in Budapest passiert sei, „geht nicht“, sagte Schulte. „Das ist nicht verantwortbar.“ Alle seriös arbeitenden Unternehmen und Vermittler würden dadurch in ein schiefes Licht gebracht.

Signal Iduna hat 2010 Prämien von 5,64 Milliarden Euro eingenommen. Der Versicherer mit Sitz in Dortmund und Hamburg ist einer der Hauptsponsoren des Deutschen Fußballmeisters Borussia Dortmund.