Wer seinen Fahrstil mit einer im Auto installierten Blackbox überwachen lässt, könnte bald bei einem der größten deutschen Kfz-Versicherer niedrigere Beiträge zahlen: Die HUK-Coburg bestätigte am Donnerstag einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, wonach das Unternehmen derzeit entsprechende Aufzeichnungsgeräte testet. Allerdings werde ein ab 2016 von der HUK-Coburg angebotener Telematik-Tarif immer noch einen gewissen Testcharakter haben, heißt es weiter in dem Bericht.

Mit solchen Tarifen sind deutsche Versicherer bei Privatkunden laut „SZ“ bislang zurückhaltend – in Italien, Großbritannien, Irland und den USA seien sie hingegen bereits verbreitet. Derzeit ist dem Bericht zufolge in Deutschland nur die Sparkassen Direktversicherung in Düsseldorf mit einem solchen Angebot auf dem Markt. Die Anbieter VHV und Axakündigten entsprechende Initiativen an.

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Der Vorstoß der HUK-Coburg könne nun den Durchbruch für Telematik-Tarife bringen, berichtete die Zeitung weiter. Denn nach Stückzahl ist das Unternehmen der größte Kfz-Versicherer, während bei den Prämien-Einnahmen die Allianz vorne liegt. Die Allianz arbeitet laut „SZ“ in Italien und anderen Märkten schon seit Jahren mit Telematik-Tarifen und beobachtet die Entwicklung in Deutschland genau. Alle Versicherer betonen demnach, dass der Datenschutz gewährleistet ist.

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Grundidee ist, dass Geräte oder ein anderes technisches System im Fahrzeug die Geschwindigkeit sowie das Brems- und Beschleunigungsverhalten des Fahrers ermitteln. Schätzt der Versicherer das Fahrverhalten positiv ein, sinkt der Beitrag, wie die „SZ“ weiter schrieb.

Bei der Sparkassen Direktversicherung werden die Daten demnach von einem externen Dienstleister ausgewertet und in einen Punktwert umgerechnet. Sinkt dieser sogenannte Score, sinken auch die Prämien. Der Versicherer erhält laut dem Bericht nur die Scores, die Einzeldaten bleiben beim Dienstleister – der wiederum nur die Gerätenummer kennt, aber nicht den Kunden.

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Die HUK-Coburg äußerte sich noch nicht zu Einzelheiten ihres Systems. Derzeit liefen Tests mit den entsprechenden Geräten, sagte ein Unternehmenssprecher auf AFP-Anfrage. Der HUK-Coburg-Vorstand Klaus-Jürgen Heitmann sagte der „SZ“, Autos sammelten „schon heute sehr viele Daten und künftig noch mehr“. „Jetzt stellt sich für die Versicherer die große Frage, ob sie mit der Nutzung dieser Daten die Risiken noch besser einschätzen können.“ Gesichert sei die Wirkung aber keineswegs, deshalb habe der ab 2016 angebotene Telematik-Tarif immer noch einen gewissen Testcharakter.

Die Axa Deutschland geht laut „SZ“ technisch einen anderen Weg, bei dem keine separaten Geräte installiert werden müssen. „Jeder kann an dem Tarifmodell teilnehmen, der ein Smartphone hat und unsere App nutzt“, sagte der bei der Axa für die Autoversicherung zuständige Daniel Schulze Lammers der Zeitung. Die App misst demnach das Fahrverhalten. Wer teilnimmt, erhält einen Grundbonus und außerdem eine Gutschrift je nach Verhalten. Zielgruppe sind Fahranfänger bis 25 Jahre. „Hier verzeichnen wir ein auffällig hohes Schadenaufkommen“, sagte Schulze Lammers.