FrankfurtDer Preiskampf auf dem weltweiten Rückversicherungsmarkt geht auch am Branchenprimus Munich Re nicht spurlos vorbei. Das Konzernergebnis schrumpfte im ersten Quartal auf 924 (Vorjahr: 970) Millionen Euro. Finanzchef Jörg Schneider zeigte sich am Donnerstag mit den Ergebnissen dennoch zufrieden: „Unsere operative Ertragskraft ist robust. Zudem blieben wir von Großschäden weitgehend verschont.“ Die Erstversicherung konnte den Gewinn sogar steigern, vor allem weil die Tochter Ergo besser abschnitt.

Vorstandschef Nikolaus von Bomhard hatte bereits auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche ein schwächeres Ergebnis signalisiert. Dabei verwies er auch darauf, dass die gesamte Branche ihre Gelder nach wie vor nur zu niedrigen Zinsen neu anlegen kann – ein Effekt, der immer tiefere Spuren hinterlässt.

Trotz des schwierigen Marktumfelds peilt die Munich Re im Gesamtjahr aber weiter einen Gewinn von drei Milliarden Euro an. 2013 waren es 3,3 Milliarden, allerdings auch wegen ungewöhnlich niedriger Steuerlasten.

Die gebuchten Bruttobeiträge sanken zu Jahresbeginn um knapp drei Prozent auf 12,9 Milliarden Euro, was aber nach Konzernangaben maßgeblich Wechselkursen geschuldet war. Zum Konzernergebnis steuerte die Rückversicherung dieses Mal 750 (828) Millionen Euro bei. Zunehmend machen branchenfremde Investoren wie Hedgefonds den klassischen Rückversicherern Konkurrenz. Auf die Preise drückt bei den aktuellen Erneuerungsrunden aber auch, dass es zuletzt relativ wenig Großschäden gegeben hat.

Bei der Munich Re stand zum 1. April ein Geschäftsvolumen von 0,8 Milliarden Euro zur Erneuerung an. Dabei wurde auch ein relativ hoher Anteil von Naturkatastrophen-Verträgen erneuert. Während das Prämienvolumen insgesamt weitgehend konstant blieb, sanken die Preise um acht Prozent. Ähnlich schwierig dürfte auch die nächste und ungleich größere Erneuerungsrunde zum 1. Juli werden, bei der es hauptsächlich um Verträge auf dem besonders umkämpften US-Markt geht.

Die Erstversicherung lieferte ein Ergebnis von 154 (117) Millionen Euro ab, davon kamen 138 Millionen von der Tochter Ergo.