Die österreichische Versicherungsgruppe Uniqa hat zu Jahresbeginn dank der Erholung an den Börsen mehr verdient. Der Gewinn stieg im ersten Quartal um knapp 14 Prozent auf 30,4 Millionen Euro, wie das zur Raiffeisen -Gruppe gehörende Unternehmen am Freitag mitteilte. Grund dafür war vor allem ein besseres Kapitalergebnis, das um rund ein Fünftel auf 209 Millionen Euro zulegte. Die verrechneten Gesamtprämien gingen um gut fünf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück.

Ihr milliardenschweres Engagement in den schuldengeplagten Ländern am Rand der Eurozone (Griechenland, Portugal, Spanien, Italien, Irland) hat die Uniqa seit dem Jahreswechsel um 43 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro reduziert. Dabei verbuchte sie einen Verlust von knapp 77 Millionen Euro, der aber durch das gute Kapitalanlageergebnis überkompensiert wurde.

Für das laufende Jahr hat sich das Unternehmen eine Verbesserung ihres Vorsteuergewinns (EGT) im Vergleich zum Jahr 2010 vorgenommen, als er bei knapp 142 Millionen Euro lag. “Dies setzt allerdings voraus, dass es zu keinen gravierenden Rückschlägen auf den Kapitalmärkten kommt, dass sich das Konjunkturumfeld positiv entwickelt und dass die Schadenbelastung durch Naturkatastrophen in einem normalen Rahmen bleibt”, hieß es im Zwischenbericht.

Im vergangenen Jahr war der Konzern wegen hoher Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen und der Kosten für den Konzernumbau vor Steuern mit 326 Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht. Der seit 2011 amtierende Firmenchef Andreas Brandstetter baut Stellen ab und trimmt das Unternehmen auf Wachstum in Osteuropa. Die Zahl der Kunden soll sich bis 2020 im Vergleich zu 2010 auf 15 Millionen verdoppeln und das Ergebnis bis 2015 um bis zu 400 Millionen Euro steigen.

Um das zu erreichen, will sich Uniqa im kommenden Jahr eine halbe Milliarde Euro über eine Kapitalerhöhung holen. Im nächsten Jahr will Brandstetter dann einen weiteren Teil des Unternehmens an die Börse bringen. “Die Vorbereitungen für den Re-IPO laufen bereits”, schrieb er an die Aktionäre.

Mit dem Geld kauft Uniqa die von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) gehaltenen Minderheitsanteile an ihren Töchtern in Kroatien, Polen und Ungarn zurück. Zudem hofft das Unternehmen auf Zukaufsgelegenheiten durch den Rückzug von Konkurrenten aus Osteuropa.