Con questo investimento, il gruppo assicurativo tedesco vuole puntare sull'”Internet delle cose”, così come la blockchain, per spingere l’espansione della start-up berlinese. “Grazie alle nuove tecnologie e all’IoT, si stanno aprendo opportunità completamente nuove per noi”, ha dichiarato Thomas Kuhnt, membro del consiglio di amministrazione di HDI Global, all’Handelsblatt. “Questo potrebbe significare che possiamo costruire altri prodotti assicurativi.”
Il fondatore di Big Thing, Harald Zapp, vuole ora utilizzare i fondi raccolti per accelerare l’espansione dell’azienda.

Frankfurt. Die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe Talanx steigt beim Berliner Start-up Next Big Thing ein. Die Hannoveraner beteiligen sich über ihren Industrieversicherer HDI Global als führender Investor im Rahmen einer aktuellen Finanzierungsrunde an der Start-up-Schmiede.
Der SDax-Konzern erhoffe sich so, den Wachstumsmarkt „Internet der Dinge“, also die Vernetzung von Gegenständen, sowie die Blockchain-Technologie zu erschließen. „Dank der neuen Technologien und dem Internet der Dinge eröffnen sich dabei nun für uns völlig neue Möglichkeiten“, sagte HDI-Global-Vorstand Thomas Kuhnt dem Handelsblatt. „Das kann bedeuten, dass wir andere Versicherungsprodukte bauen können.“
Next-Big-Thing-Gründer Harald Zapp will mit dem neuen Geld nun die Expansion des Unternehmens forcieren. Das Unternehmen betätigt sich als eine Art Geburtshelfer für junge Fintech-Unternehmen und hat einen Fokus auf datengetriebene Innovationen.
Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat Next Big Thing bereits sechs Start-ups an den Start gebracht hat. Darunter befindet sich beispielsweise Metr, das die Wohnungswirtschaft automatisieren will und dafür eine herstellerübergreifende Cloud-Technologie zum Fernablesen des Wärmeverbrauchs entwickelt hat.

Junge Start-ups im Sektor Internet der Dinge wecken damit immer stärker die Fantasie der Versicherer. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re schluckte im vergangenen September das Berliner Start-up Relayr, zu dessen Mitgründern Zapp ebenfalls gehörte, sogar komplett. Für das fünf Jahre alte Unternehmen zahlte der weltgrößte Rückversicherer rund 300 Millionen US-Dollar.
Auch der Dax-Konzern aus München ist überzeugt, dass das Internet der Dinge das Potenzial habe, die traditionelle Erst- und Rückversicherung grundlegend zu verändern. Denn das Versicherungsgeschäft hängt von der Sammlung großer Datenmengen und ihrer Risikoanalyse ab. Als Co-Investoren steigen bei der aktuellen Finanzierungsrunde neben HDI Global noch der FinLab EOS VC sowie private Investoren mit ein.
Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Thomas Kuhnt und Harald Zapp:
Herr Zapp, HDI ist Leadinvestor eines Konsortiums, das sich mit 12 Millionen Euro an der Start-up-Schmiede Next Big Thing beteiligt. Wer ist noch im Konsortium?
Zapp: Ein Teil des Geldes kommt von HDI. Als Co-Investor sind daneben noch der FinLab EOS VC, sowie private Investoren mit an Bord.
Herr Kuhnt, was verspricht sich HDI von dem Einstieg?
Kuhnt: Unsere Kunden verlangen von uns begleitend zum Versicherungsschutz, dass wir Schadenfälle vorhersagen und im besten Fall verhindern können. Dazu dient auch die Sensorentechnologie (das Internet der Dinge), von deren Weiterentwicklung die Industrie in den nächsten Jahren stark profitieren wird. Unsere Vorstellung ist, dass wir unseren Versicherungskunden künftig nicht nur Policen anbieten können, sondern durch das Internet der Dinge verstärkt auch Services. Wir wollen uns von einem Unternehmen, das gegen Schäden versichert, hin zu einer Firma weiterentwickeln, die dafür sorgt, dass Schäden erst gar nicht passieren – und wir hoffen mit Next Big Thing dabei einen Fuß in der Tür zu haben.

Herr Zapp, Sie bekommen jetzt einen neuen Geldregen mit der Beteiligung. Wofür soll er verwendet werden?
Zapp: Wir wollen vor allem in weitere Start-ups investieren. Bisher haben wir sechs solche Firmen in unserem Portfolio und weitere Ideen in der Entwicklung. Dabei beschäftigt uns ein breites Spektrum: Zu unseren derzeit bereits erfolgreichen Start-ups gehören neben Metr, das die Wohnungswirtschaft mit Hilfe des Internets der Dinge bereits in mehreren deutschen Städten unterstützt, auch AssistMe, das Technologien für einen bedarfsgerechten Pflegeansatz entwickelt und Pflegekräften so das
Anbieten von qualitativ hochwertiger Pflege vereinfacht, und Evertrace, das mit Hilfe des Internets der Dinge und Blockchain-Technologie mit Echtzeit-Tracking die gesamte Versandabwicklung revolutionieren will. Gerade letzteres bietet mit seinem Blick auf mehrere Aspekte der kompletten Lieferkette viele Anknüpfungspunkte für das bestehende Versicherungswesen – in Form von verbesserten und neuen Produkten.

Next Big Thing ist vor allem im Bereich IoT, also der Vernetzung von Gegenständen unterwegs. Herr Zapp zählt auch zu den Mitgründern des kürzlich von Munich Re übernommenen Start-ups Relayr. Warum ist dieser Sektor so interessant für die Assekuranzen?
Kuhnt: Daten spielen für Versicherer schon immer eine große Rolle. Dank der neuen Technologien und dem Internet der Dinge eröffnen sich dabei nun für uns völlig neue Möglichkeiten. Das kann bedeuten, dass wir andere Versicherungsprodukte bauen können. Oder dass wir ganz neue Services und Leistungen anbieten können. Ein Beispiel: Wir versichern bereits heute Warentransporte. Mit Evertrace ist es bald möglich, diese Lieferungen genauer als je zuvor zu verfolgen. Künftig können wir über die Sensorentechnik rechtzeitig darauf hinweisen, wenn bei Medikamenten zum Beispiel droht, dass die Kühlkette unterbrochen wird, oder unseren Kunden Hinweise zur Optimierung der Versandwege geben, um zum Beispiel Schiffsrouten oder Häfen mit höherem Risiko von Beschädigung der Ware zu vermeiden.
Machen Sie jetzt mit Next Big Thing und HDI ihrer Mitgründung Relayr und Munich Re Konkurrenz?
Zapp: Nein, das würde ich nicht so sehen – das ist in meinen Augen nicht vergleichbar. Munich Re hat Relayr komplett gekauft und führt die Firma nun unter ihrem Dach. Next Big Thing und HDI bauen dagegen auf Kooperation und Zusammenarbeit, um gemeinsam neue digitale Geschäftsmodelle und Services auf den Weg zu bringen. Wir sind und bleiben weiter ein eigenständiges Unternehmen.

Herr Zapp, Sie haben einmal gesagt, dass Sie zuversichtlich sind, dass Next Big Thing dabei helfen werde, die nächste „industrielle Killer-Anwendung aus Deutschland zu starten“. Wie weit sind Sie auf diesem Weg?
Zapp: Ich hoffe, wir sind da sehr weit. Ich glaube, die von uns betreuten Firmen haben große Perspektiven – und außerdem wollen wir das Portfolio nun in den nächsten Monaten dank der neuen Mittel deutlich ausbauen. Meiner Meinung nach steckt beim Internet der Dinge bei einer so großen Industrienation wie Deutschland enormes Potenzial, das wir gemeinsam heben wollen.
Wie gehen Sie beim Aufbau der Start-ups vor?
Zapp: Wir haben drei Quellen der Inspiration: Eigene Ideen, visionäre Gründer und erfahrene Industrieunternehmen. Dann sehen wir uns die neuen Firmenideen an und helfen erst einmal mit Know-how unserer Experten. Sind wir überzeugt, stecken wir als Mitgründer bis 150.000 Euro als Seed-Kapital, sowie Fähigkeit und Manpower ein, das nicht jedes Start-up selbst mitbringt. Gelingt der Start, statten wir die Firmen mit weiteren bis zu 500.000 Euro Venture-Kapital aus und holen weitere externe Investoren hinzu.
Wird Next Big Thing mit dem Einstieg von HDI nun ein stückweit auch ein Versicherer?
Kuhnt: Natürlich möchten wir künftig unsere tiefe Kenntnis des Versicherungssektors stärker bei Next Big Thing mit einbringen. Wir planen deshalb, den Anteil der Start-ups, die einen Versicherungsbezug haben oder interessante Services im Feld der Assekuranz wie beispielsweise die Risikoprävention bieten können, zu erhöhen.

Herr Kuhnt, die Allianz stockte zuletzt bei N26 auf, der chinesische Versicherer Ping An stieg beim Firmengründer FinLeap ein. Schlägt das Imperium nun – nachdem die Start-ups erste Achtungserfolge erzielt haben – zurück?
Kuhnt: Von Zurückschlagen würde ich nicht sprechen. Das ist eine alte Denkweise. Es geht nicht um wir gegen die. Wir setzen stark auf Kooperation und Zusammenarbeit, weil wir daran glauben, dass dies der vielversprechendste Weg ist, um in der Gründerszene voranzukommen. Dieser Kooperationsgedanke gilt auch für unsere Kunden – wir können uns gut vorstellen, gemeinsam mit unseren Kunden und der NBT neue Ventures aufzubauen.

Ist Next Big Thing auch offen für andere Versicherer als Investoren?
Zapp: Nein, das ist eine exklusive Vereinbarung. Wir haben mit dem HDI einen starken Partner gefunden. Es würde für uns daher keinen Sinn machen, jetzt andere Versicherer an Bord zu holen.
Herr Kuhnt, Talanx-Chef Torsten Leue hat angekündigt, er wolle Big Data mithilfe künstlicher Intelligenz in Smart Data umwandeln, um daraus neue Geschäftsansätze zu entwickeln. Will HDI mit Next Big Thing nun ein neues Geschäftsfeld aufbauen?
Kuhnt: Wir werden unser heutiges Kerngeschäft damit erweitern und zukunftsfähig machen. Das ist die langfristige Vision. Wir sehen große Möglichkeiten im Internet der Dinge und wollen aus HDI Global auf lange Sicht eine Firma machen, die rund um den Versicherungsschutz deutlich mehr Services anbietet. Oft geht es Kunden nicht mehr darum, finanziell für einen Schaden entschädigt zu werden. Viel besser ist es, wenn wir mit unseren Services dazu beitragen können, dass Schäden nicht mehr entstehen. Kooperationen wie mit NBT ergänzen unsere Produkte ideal um neue Ansätze und werden uns dabei helfen, langfristig relevant für unsere Kunden zu bleiben. Ich halte das Potential dieser neuen Services für hoch, vielleicht kann daraus langfristig eine eigene Produktlandschaft entstehen.
Wie groß ist die Kriegskasse, die der Talanx und HDI insgesamt für Beteiligungen an Start-ups zur Verfügung steht?
Kuhnt: Insgesamt haben wir derzeit einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag zur Verfügung. Aber wir wollen das Geld natürlich nicht allein auf eine Firma setzen.

Munich Re hat Relayr komplett übernommen. Ist es auch vorstellbar, dass Next Big Thing vollständig bei Talanx landen wird?
Kuhnt: Das würde nicht dem Geist entsprechen, aus dem diese Beteiligung entstanden ist. Für uns ist Next Big Thing kein Finanzinvestment oder eine Tochterfirma, sondern wir glauben, dass wir gemeinsam sehr interessante Lösungen im Bereich Internet der Dinge entwickeln können, die wiederum unseren Kunden helfen können. Ebenso wie uns nicht Next Big Thing gehört, sind viele der betreuten Start-ups im Portfolio selbständige Unternehmen. Es geht also nicht vornehmlich darum, eine kleinere Firma zu besitzen, sondern gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Da befruchten wir uns gegenseitig.

Herr Zapp, Sie haben gerade den Relayr-Exit hinter sich, nun steigt Talanx bei Ihrem nächsten Projekt ein. Muss man Sie sich – frei nach Albert Camus – als sehr glücklichen oder vor allem sehr reichen Mann vorstellen?
Zapp: Sie dürfen sich mich als sehr glücklichen Menschen vorstellen. Wir haben jetzt die passenden Finanzierungspartner für unsere Next Big Thing gefunden und wir haben noch viel vor. Ich denke, wir stehen vor einer spannenden Zeit.
Vielen Dank für das Gespräch.

Fonte:
Handelsblatt