DüsseldorfIm Kreuzfeuer der Kritik stand Torsten Oletzky in den vergangenen Jahren. Sex-Reisen von Beschäftigten der Versicherungsgruppe Ergo hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, Rechenschaftsberichte gelangten an die Öffentlichkeit – und alles während das Unternehmen eine Werbekampagne mit dem Slogan „Wir haben verstanden“ gestartet hatte. Auch die Ergebnisse ließen zu Wünschen übrig und waren ein kleiner Makel in der Bilanz des Mutterhauses Munich Re.

Dennoch hat der Ergo-Aufsichtsrat jetzt den Vertrag Oletzkys um fünf Jahre verlängert. Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard, der auch Munich-Re-Chef ist, konnte auch die Arbeitnehmervertreter überzeugen. Die Wahl Oletzkys erfolgte einstimmig.

Die Munich Re verlangt steigende Gewinne von der Erstversicherungstochter Ergo. Die Erstversicherungs-Sparte soll in diesem Jahr 400 bis 500 Millionen Euro (2012: 247 Millionen Euro) an die Mutter abliefern, obwohl die von den Skandalen und Unregelmäßigkeiten gebeutelte Ergo in der Lebensversicherung ebenfalls unter den Niedrigzinsen leidet. Die Verzinsung der Policen wurde gesenkt, der Vertrieb wird derzeit von Oletzky umgebaut.