Der Versicherungskonzern Vienna Insurance (VIG) geht in Osteuropa weiter auf Kundenfang. “Wir wollen 2013 schneller wachsen als der Markt”, sagte Firmenchef Peter Hagen am Donnerstag. Die Vienna Insurance ist in 20 Ländern Zentral- und Osteuropas tätig und macht dort mehr als die Hälfte ihres Geschäfts. Eine konkrete Prognose für das angelaufene Jahr wagt der Konzern jedoch noch nicht. “Wir hoffen, dass sich die gesamtökonomische Entwicklung verbessern wird – man weiß nicht, wie sich die diversen Sparprogramme auswirken”, sagte Hagen.

Im vergangenen Jahr hat die Gruppe von der starken Nachfrage nach Versicherungen in Teilen Osteuropas profitiert und ihren Vorsteuergewinn um rund fünf Prozent auf 585 Millionen Euro gesteigert. Damit dürfen auch die Aktionäre auf eine höhere Dividende hoffen. “Das würde einer Tradition entsprechen”, sagte Hagen.

Besonders stark zulegen konnte der Konzern im Lebensversicherungsgeschäft in Polen. Dort habe es aufgrund steuerlicher Vergünstigungen von gemeinsam mit Banken vertriebenen Produkten einen Boom gegeben, sagte Hagen. Dieser werde sich jedoch nicht wiederholen. In Rumänien habe der VIG weiterhin der aggressive Preiskampf durch lokale Wettbewerber zu schaffen gemacht. Daher habe das Unternehmen dort im vergangenen Jahr voraussichtlich rote Zahlen geschrieben.

Zudem schmälerten Unwetterschäden in Österreich und Tschechien von insgesamt 150 Millionen Euro den Gewinn. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) lag im vergangenen Jahr dennoch unverändert bei rund 97 Prozent. Sie misst die Ertragskraft einer Versicherung: Bei Werten von unter 100 Prozent arbeitet ein Versicherer im Kerngeschäft profitabel.